Produkt:
Das Jahr 2020 wird in Fortsetzung der wirtschaftlichen Abschwächung aus dem 2. Halbjahr 2019 und die weltweite Corona-Krise durch einen weiteren spürbaren Rückgang der Auftragssituation in unseren angestammten Produkten geprägt sein. Unser Haupt-Umbaupartner Mercedes leidet besonders unter den veränderten Markt-Bedingungen und erklärt auch in der aktuellen Bilanz-Pressekonferenz, dass „die Aufträge einbrechen und die Marktanteile in Kernmärkten schwinden“.
Diese Entwicklung wird natürlich auch direkten Einfluss auf unseren Auftragsbestand in unseren Abteilungen
- Chassis-Modifikationen
- Dachabsenkungen
- Fahrzeugbau und
- Lackierungen
haben. Hinzu kommt, dass Mercedes ab November 2019 die Umbaupreise deutlich nach
unten angepasst hat. Als Nebeneffekt leiteten hieraus die Mit-Wettbewerber Kampfpreise
ab, die ein verzerrtes Auftragsvolumen zur Folge haben werden.
Unabhängig hiervon hat sich bereits in 2019 – ausgelöst durch die instabile Weltmarktlage – ein erheblicher Auftragsrückgang von nur noch 721 Fahrzeugen gegenüber 887 Fahrzeugen im Jahr 2018 ergeben.
Dieser dramatische Rückgang, der sich in 2020 noch deutlich verstärken dürfte, wird es erforderlich werden lassen, neue Märkte im Kernbereich unserer Tätigkeitsbereiche zu eruieren.
So werden wir im Fahrerhausbereich mit anderen Kundenkreisen spezifische Umbauten, wie Fahrerhausverglasungen für unterschiedliche Anwendungen und Langeisenfahrzeuge verstärkt in unser Portfolio aufnehmen. Entsprechende Erfahrungen hierzu liegen bereits vor, müssen jetzt jedoch so optimiert werden, dass die Anfertigung und Dokumentation benötigter Teile mit externer Unterstützung systematisch angegangen werden. Nur so lassen sich erhebliche zeitliche Produktionsverkürzungen erreichen und sind die Grundlage für einen Einstieg in eine systemische Fertigung und Montage.
Auch im Chassisbereich muss man sich Gedanken machen über neuartige Umbau-Sachverhalte, wie z.B. Umstellung auf Rechtslenkung und weitere Forderungen, die aus dem Anwenderbereich kommen.
Der Fahrzeugbau mit den beiden Komponenten eines Sattel-Aufliegers und einer Aufbauplattform hat sich soweit fortentwickelt, dass er sich in 2020 trotz bisher unübersichtlicher Auftragslage zu einem wichtigen Geschäftsfeld entwickeln kann.
Um auf Marktanforderungen kurzfristig reagieren zu können, werden deshalb in diesem Jahr erstmalig Aufbauten und ggf. auch ein Auflieger ohne konkreten Kundenauftrag erstellt und werbetechnisch gezielt mit entsprechenden Maßnahmen gepusht werden.
Hierzu gehört auch die Bestückung der Plattformer Days im September in Karlsruhe mit entsprechenden Fahrzeugen.
Dabei können wir auch zum ersten Mal einen Nachweis über die zulässigen Reibbeiwerte nach VDI 2700-Blatt 14 und die Zurrpunktwerte nach DIN EN 12640 vorlegen.
Das wird unsere Kundschaft und weitere Interessenten sicherlich aufhorchen lassen.
Bei den Fahrzeuglackierungen müssen wir – um auch den Ertrag und das Output zu verbessern – in einen Optimierungsprozess gehen, der sowohl die Personalsituation, wie auch den täglichen Ausstoß ggf. durch Erweiterung der Präsenzzeiten umfassen muss.
Erste Gedankenanstöße sind hierzu bereits eingeleitet worden und müssen jetzt konsequent umgesetzt werden.
Marktausblick 2020
Der Marktausblick wurde bereits intensiv im Abschnitt „Produkt“ behandelt.
Er wird mit Sicherheit nicht so planbar sein, wie dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Hier spielen nicht nur die eruptiven Veränderungen in der Weltwirtschaft eine große Rolle, sondern ggf auch die noch nicht absehbaren Konsequenzen, die sich aus dem Coronavirus mit den Folgen von Lieferschwierigkeiten im globalisierten Markt ergeben können.
Rheinau-Helmlingen, den 01.03.2020
gez. Gerd Körber, GF